In Wargolshausen ist wieder Ruhe eingekehrt als wäre nie etwas gewesen. Der Fasching ist vorbei. Für viele Wargolshäuser ist das alles „normal“. Aber das ist es keineswegs. Was unser kleines Dorf von Altweiberfasching bis Aschermittwoch leistet, ist fast unglaublich. Es ist ein riesiges Mammut-Projekt das nur durch den bedingungslosen Einsatz der vielen freiwilligen Helfer zu bewerkstelligen ist.
Egal ob in den Bars, an den Bratwurstständen, in der Küche oder am Dj-Pult, egal ob beim Aufbauen oder beim Aufräumen, egal ob beim Tische schleppen oder am Hähnchengrill. Alle, und wirklich Alle, sind kleine Zahnräder, die diese Aufgabe zu einem gemeinsamen großen Ganzen stemmen können. Das Verrückte daran ist aber auch: Zwischen all den vielen Aufgaben die zu erledigen sind, finden die vielen Helfer immernoch Zeit für den eigenen Fasching. Man sitzt quasi auf den Stühlen die man selbst aufgestellt hat. Man putzt quasi das verschüttete Getränk am nächsten Tag selbst auf,
Als Gast fühlen sich hier die wenigsten Wargolshäuser, aber auch die Auswärtigen. Man fühlt sich als Mit-Organisator. Und das ist scheinbar das Geheimrezept.
Zurecht wird unser Dorf von weit außerhalb noch mit Begeisterung, ja fast schon voller Neid, beobachtet. Das funktioniert eben nur durch diesen vorbildlichen Zusammenhalt. Mit müden Augen und schmerzenden Knochen, aber auch mit einem Grinsen und einem Gefühl des Stolzes und der Bestätigung schaut man auf die letzten Faschingstage und das Geleistete zurück. Auch wenn man froh ist, dass der ganze Wahnsinn vorbei ist, freut man sich irgendwie schon wieder auf den nächsten Fasching. So ist Wargolshausen. Schon irgendwie verrückt.
350 Stühle, 12m Bar mit Warmwasser und Strom, ca. 200 ehrenamtliche Helfer aus dem Dorf sind nur wenige Zahlen.
Nach dem Rockfasching am Freitag wird am Samstagmorgen nach der
Reinigungsaktion die Theke ausgebaut und der Saal mit Biertischen und
mit Stühlen bestückt
„Fränkische Partynacht“ am Faschingssamstag. Der Saal bebt.
Sonntagmorgen: 350 Stühle werden in Peter’s Scheune getragen
Die große Theke, die erst tags zuvor entfernt wurde, wird wieder aufgebaut.
Die Stühle werden durch Bierbänke ersetzt.
Rosenmontag: Ab 11.00 Uhr sind Gästehaus-Küche und Saal für das
Mittagessen gerichtet.
Während die Besucher zum Rosenmontagsumzug den Saal verlassen, werden
Tische und Bänke gestapelt und verzurrt.
Nach dem Umzug läuft die Mega-Aprés-Party.
Faschingsdienstag: Um 8.00 Uhr beginnt das große Aufräumen und Saubermachen.
Die Stühle und Tische werden wieder aus den Nachbarscheunen in den Saal
getragen.
Faschingsdienstag, 12.00 Uhr: Der Saal ist für das Mittagessen und für
den Kinderfasching gerichtet.
Ein großes Dankeschön an jeden Einzelnen, der einen Stuhl getragen, gekehrt, Abfall aufgesammelt, kassiert, Brötchen aufgeschnitten, Musik gemacht, Kinder animiert, Tische dekoriert, Wägen gebaut und gemalt, das ganze Jahr trainiert, Salat geputzt, eingekauft, Senf aufgefüllt, Gläser gespült, Tische gerückt, Bardienst gemacht, Klopapier-Tücher aufgefüllt und und und …… MITGEMACHT hat. DANKE! Ohne diese gigantische Gemeinschaftsleistung, könnten wir diesen Fasching nicht stemmen. Fertig, k.o.und gerädert freuen wir uns auf nächstes Jahr! Pack mer´s an!
Fasching 2015 im Zeitraffer. Freitag bis Dienstag – ein Dorf packt an:
Der Rosenmontag 2014 in 56 Sekunden:
Ab 11:00 Uhr Mittagessen, danach Umbau zur Après-Party, Abbau und Aufräumen, denn am Faschingsdienstag geht es gleich mit Mittagessen weiter, bevor die Kinder das Zepter übernehmen.
Fotos: Ansgar Bütter
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